Frankfurter Hof – Frankfurt, Deutschland (Deutsch)

Frankfurter Hof – Frankfurt, Deutschland (Deutsch)
Author

Andreas Augustin

Pages

144

Photographs
Illustrations

199 historische und aktuelle Photos und Illustrationen; Umschlagbild von Manfred Markowski

Leather-bound edition

No

Binding

Hardcover with dust jacket

ISBN

978-3-900692-39-1

Size/Weight

250 x 230 mm, 875 g

Also available in

English

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Price: € 53.00

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Das Flaggschiff der Steigenberger Hotelgruppe steht in Frankfurt, der Metropole der Finanz, aber durchaus auch des gemütlichen Lebens, das für Hessen so typisch ist. Seit 1876 zählt der Frankfurter Hof zu den berühmtesten Hotels der Welt. Seine Fassade steht genauso für das moderne Deutschland wie auch für das historische Frankfurt. Seine bewegte Geschichte ist ein Symbol für Glanz und Glorie, aber auch für Niedergang und Wiederauferstehung – die Phase des sogenannten Wirtschaftswunders.
Seit César Ritz das Hotel erfolgreich leitete, stehen die bedeutendsten Hoteliers an der Spitze dieses Hauses. Dieses Buch präsentiert erstmals Fotos aus verschiedensten Archiven, die einen intimen Einblick in das Leben hinter der wohl berühmtesten Fassade Frankfurts geben.
Seine Gäste kamen und kommen aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen. Über 800 bedeutende Persönlichkeiten finden sich auf diesen Seiten wieder.

Frankfurt

Ich habe eine gewisse Scheu, über mich zu berichten. Denken Sie nicht, ich sei eitel. Ich bin auch nicht schüchtern. Es ist vielmehr ein hohes Maß an Zurückhaltung, das mir in die Wiege gelegt wurde. Ausgestattet mit einem Übermaß an Errungenschaften, auf die so mancher neidvoll blickt, ist es mir anerzogen, Bescheidenheit als oberste Tugend zu reihen. Sehen Sie, ich war Ort der prunkvollsten Kaiserkrönungen, Freie Reichstadt, Geburtsort des großen Dichters Goethe, der die Frauen liebte, und Sterbeort des großen Philosophen Schopenhauer, der „das in jedem Betracht zurückstehende, zweite Geschlecht“ (pardon — das war lange Zeit seine Ansicht) nicht mochte.

Ach, nun komme ich doch ein wenig ins Plappern. Doch ich darf Sie beruhigen: ich werde die Rolle des Erzählers ganz rasch abgeben. Schließlich ist meine Geschichte nicht mehr als die eines Hügels an einer Furt im Fluss Main, der sich zur europäischen Bankenmetropole entwickelt hat.

Meine Spitznamen lauten Mainhattan, wie man heute gerne sagt, oder Bankfurt, wie man schon 1870 witzelte. Da war ich die Vermittlerin der Gelder zwischen Nord und Süd. Und zwischen Ost und West. Doch über Geld spricht man nicht. Sie sehen, Diskretion ist ein anderes Wort für Zurückhaltung.

Ich hatte schon immer ein Herz für Fremde und bot – so fand ich – ausreichend Platz zum Logieren. Im 16. Jahrhundert hatten wir oft 5000 Messebesucher in der Stadt. Da hat jeder seine letzte Besenkammer vermietet. Damals ging’s wild zu. Auch 1870 gab es schon Hotels: den Russischen Hof, das Hotel Drexel, das Hotel du Nord, den Pariser Hof, das Rote Haus, das Union Hotel, das Hotel Schwarzer Bock und den Englischen Hof. Ich sage Ihnen: im Englischen Hof servierten sie ein boeuf braisé … zum Niederknien. Natürlich sollten wir nicht den Schwan vergessen, ein Hotel von internationalem Rang. Hier hatte Bismarck erst vor einem, oder sind es schon wieder zwei Jahre, den Frankfurtern gezeigt, wie wichtig sie für die neue Union waren. Für’s Kaiserreich. Dort hatte er den Franzosen den Friedensvertrag unterbreitet.

Jetzt schreiben wir das Jahr 1872. Man munkelt über Pläne, ein neues Hotel bauen zu wollen. Mitten in der Stadt war ein gewaltiger Platz dafür frei gelassen worden. Wozu? Sie werden mir schwerlich vermitteln können, dass wir da noch ein Hotel benötigen. Wer sollte dort wohnen? ....

Wär's wohl recht, ...

Es war der 4. März 1873, als der Frankfurter Carl Jonas Mylius und Alfred Friedrich Bluntschli aus Zürich in ihrem Architekturbüro über ihrem Schreiben saßen, das sie an die Baudirektion der Stadt Frankfurt richteten. Es ging um das „Actien-Hotel“ in der Straße ohne Namen.
„Mensch, Bluntschli“, rief Mylius, „wie willst Du das lösen?“
„Ganz einfach“, antwortete der Schweizer und kraulte seinen Bart: „Ich will nämlich die Fassade aufbrechen, dem Trapez einen Teil herausnehmen und ihm einen Ehrenhof geben. Entlang der Straße setzen wir eine Kolonnade als Fassade.“
„Da lässt sich aber nix damit verdienen! Ein Hotel sollte da Zimmer haben, wo Du nur Luft baust. Wer soll uns das abnehmen?“
„Wenn ich eines bei Semper in Zürich gelernt habe, dann ist es der Mut zum Außergewöhnlichen“, lächelte Bluntschli und ergänzte: „Da man uns als gut genug befunden hat, die letzte Ruhestätte einer imperialen Großstadt wie Wien (den Wiener Zentralfriedhof) zu schaffen, um Beethoven, Gluck und Salieri in ihrem ewigen Schlaf in bester Umgebung zu wissen, sind wir wohl auch prädestiniert, lebenden Menschen eine gute Nachtruhe zu sichern. Und etwas Luft, ein Ehrenhof mit ein paar Atlanten, die den Sims tragen, und einer Säulenhalle im Vordergrund, schafft ein Gefühl von Großzügigkeit. Das ist auch ein eleganter Rahmen, um zu arrivieren. Man fährt in den Hof ein und steigt, beschirmt von der Kolonnade, aus.“
„Schreib Du!“, nickte Mylius.
„Verehrliche Baudeputation, wär’s wohl recht, wenn wir …?“
Was für ein Unterfangen!
Also Mut: „Wär’s wohl recht, wenn wir die Fassade des Actien Hotels in der“ …Wie heißt die Straße eigentlich? Was? Sie hat noch keinen Namen, also gut: „in der Verbindungsstraße zwischen Rossmarkt und Bahnhöfen, nach diesen Plänen gestalten würden?“
Und er schrieb und schrieb … drei, vier Seiten …
„Das Prinzip des offenen Hofes … man würde das allgemeine Alignement ändern … doch ohne solche Änderung wären spitze und hässliche Winkel nicht zu vermeiden …“
Und schließlich zögerten Mylius & Bluntschli nicht, zu erwähnen, „dass die monumentale Ausführung der Verbindung beider Gebäude viel dazu beitragen würde, den Platz vor dem Hotel über die Monotonie vieler moderner Plätze hinwegzuhelfen.“
Die verehrliche Baudeputation stimmte dem Antrag zu. Fünfzig Jahre später, 1926, schrieb Bluntschli noch einmal einen Brief. An den Frankfurter Hof. Zum 50er. Darin gab er zu, dass die Ausführung und vor allem die Idee der großen Säulenhalle, ein ungewöhnlicher Vorbau für ein Hotel, „keineswegs eine einträgliche Zugabe war, sondern eher eine kostspielige, deren Wert und Bedeutung, so groß sie vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen sein mochte, von einem mehr geschäftlich orientierten Gesichtspunkte aus nicht ohne Weiteres als notwendig erscheinen konnte.“

Andreas Augustin
präsentiert
Der Frankfurter Hof, Frankfurt
in der Serie “Die Berühmtesten Hotels der Welt”
Der Autor und die Organisation THE MOST FAMOUS HOTELS IN THE WORLD danken Armin Schröcker, der als Generaldirektor des Hauses dieses umfassende Geschichtsprojekt möglich machte.
Neben allen wunderbaren Mitarbeitern, die so enthusiastisch und engagiert geholfen haben, diese Projekt aus der Taufe zu heben, danken wir ganz besonders: Angelika Heyer, Nicola Tresselt, Gabriele Pietsch, Marina Colbatzky, Nadine Menzl, Amarin Schirack, Leonie Czigler, Barbara Hecker, Benjamin Kreuz, Sigurd H. Kern, Alexander Kurtz, Jong-Ho Hong, Wolfram Parr, Holger Alexander Müller, Milan Hvalec, Ömer Gezer, Roger Bariole, Manuel Slapnig, Nils Blümke und Franck Mouzon.
Für Material danken wir unter anderem Willi Winkler, Horst W. Hillengaß, Aloys Müller
Dank für Unterstützung geht auch an Klaus Rheinfurth und Tobias Piccard (Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt).
Speziellen Dank an Jürgen Carl für seine tatkräftige Unterstützung.
Besonderer Dank gebührt Anne-Marie Steigenberger und Dieter Bauer.
Historische Datenbank: Carola E. Augustin
Fotos: Jonas Ratermann, Steigenberger Archiv,
Weiteres Bildmaterial: Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt; Famous Hotels Main Archives, Wien, Heinz Köster, G. Huengsberg, Hajo Plückers, Ulli Jeffcoat, Bernd O. Ludwig
Lektorat: Carola Augustin, Arnold Klaffenböck
Editor (Englische Ausgabe): Thomas Cane, Cherry Chappell
Alle historischen Daten wurden im Zuge der Recherchen nach gängigen Kriterien ausgewählt und zusammengestellt. Das erklärte Ziel war es, einen allgemeinen geschichtlichen, möglichst unterhaltsamen Überblick zu vermitteln. Dieses Werk erhebt also keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit.
Historische Fotografien wurden entsprechend restauriert und gelegentlich koloriert und sind daher Gegenstand des Urheberrechtsgesetzes. Das gesamte Werk, einschließlich aller Teile wie dem Umschlag, den beigelegten Postkarten und Lesezeichen unterliegt dem Urheberrechtsgesetz.
Insbesondere ist die Speicherung in elektronischen Medien und die Distribution in Netzwerken jeder Form untersagt. Jede Verwertung von Teilen dieses Werkes ohne ausdrückliche, schriftliche Zustimmung von The Most Famous Hotels in the World wird ausnahmslos verfolgt.
ISBN 978-3-900692-39-1
© Andreas Augustin
Erste, limitierte Auflage

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Have a save journey!

Andreas Augustin

aa at famoushotels dot org

"To travel is to possess the world.”

Burton Holmes

(1870, Chicago–1958, Los Angeles)

American traveler, photographer and filmmaker, who coined the term "travelogue"

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